Codex Profis beantworten Eure Fragen
Mit Felix Traub, technische Produktentwicklung bei codex zum neuen variablen 2-K Dünnbettmörtel
Hallo Felix, heute freust du dich besonders auf das Interview, kann das sein? Es geht um den codex Power Xtra-Time.
Hi Doreen, ja das stimmt. Denn heute geht es um den neuen Power Xtra-Time. Seine Entwicklung war ein über zweijähriges Projekt, in dem viel Herzblut von mir und den Kollegen aus der Forschung & Entwicklung steckt. Jetzt ist er endlich fertig und marktreif.
Warum liegt dir dieses Produkt so am Herzen?
Wir haben einen Klebemörtel entwickelt, der sich direkt auf der Baustelle ganz individuell an die Vorlieben des Verarbeiters anpassen lässt. Ich meine damit nicht die Konsistenz, sondern in der Verarbeitungszeit. Und das ist bisher tatsächlich einzigartig.
Das klingt sehr spannend. Wie seid ihr auf so eine Idee gekommen?
Die Idee entstand zur Vorbereitung für die digitale Messe BAU mitten im Coronajahr 2021. Unsere Teilnahme mit Produktvorführung unseres Stone SX 50 MB haben wir Live per Video gestreamt. Bei den Proben hatten wir dann das Problem, dass der Kleber zu schnell reagierte und die Topfzeit während der Vorführung vorbei war. So kamen mein Kollege Holger und ich auf die Idee, einen Klebemörtel zu entwickeln, bei dem die Verarbeitungszeit ganz individuell, situationsbedingt eingestellt werden kann.
Wie war es denn bisher? Und warum gibt es so ein Produkt noch nicht?
Aktuell hat man die Wahl zwischen schnellen, halb schnellen oder normal abbindenden Dünnbettmörtel. Das heißt, bei jedem Hersteller entspricht das einer groben Verarbeitungszeit zwischen 40 und 90 Minuten oder 3 bis 5 Stunden. Ein Schnellkleber, der ähnlich wie ein Blitzzement nach nur wenigen Minuten reagiert wäre zwar sinnvoll für Sockel anstückeln, Reparaturen oder bei Spachtelarbeiten, aber nicht praxistauglich. Beim Einsatz im Sommer wäre der Mörtel z.B. viel zu schnell. Wegen zu wenigen Anwendungsgebieten und einer sehr kleinen Nachfrage ist er auch nicht wirtschaftlich.
Zudem würde eine Klassifizierung nach DIN EN 12004 nicht stattfinden können, da die Einlegezeit beim Haftzugstest mit 10 Minuten geregelt ist. Wir haben es geschafft, beim Power Xtra-Time eine Verarbeitungszeit zu realisieren, die sich zwischen 10 – 120 Minuten einstellen lässt. Voll flexibel, so wie es der Fliesenleger gerne hätte.
Das ist ja höchst interessant. Somit kann ich diesen Dünnbettmörtel idealerweise auch bei Reparaturen einsetzen?
Nicht nur da, durch seine Klassifizierung als C2 F S1 Dünnbettmörtel ist sein Einsatzbereich nahezu überall möglich. Sockel, Spachtelarbeiten bis 10 mm, Reparaturen, Einmauern von Badewannen, zum Einkleben der Hydrostop und Entkopplung, kleine Flächen, die schnell verfugt werden sollen wie WC-Böden aber auch große Flächen, die mit Großformat verlegt werden. Durch die variable Einstellung, kann ich auch problemlos den Wetter- oder Temperaturbedingungen entgegenwirken. Ich könnte im Kühlhaus eine sehr kurze Verarbeitungszeit wählen (z.B. ca. 20 Minuten) währenddessen mein Kollege nebenan im ungekühlten Raum bei 25°C eine Verarbeitungszeit von 50 Minuten wählt. Und das alles mit einem Kleber!
Und wie ist das in der Praxis machbar?
Der Power Xtra-Time ist von Haus aus extrem schnell eingestellt, seine Topfzeit beträgt ca. 10 Minuten. Durch Zugabe von einer speziellen Verzögererlösung kann der Dünnbettmörtel ganz nach den Vorlieben eingestellt werden. Das geht völlig unkompliziert, ohne dass der Fliesenleger etwas abwiegen oder auslitern muss. Auch seine gewohnte Anmachweise (nach Gefühl) muss er nicht umstellen. Das Schöne ist, dass der Power Xtra-Time immer die exakt gleichen Verarbeitungseigenschaften besitzt. Er ist sehr geschmeidig und lässt sich traumhaft schön verarbeiten, ohne zu spüren, wie stark verzögert der Kleber eingestellt ist.
Aber die Komponente B, also der Verzögerer, muss abgewogen werden?
Jein. Die Menge muss schon eingehalten werden, wenn die Zeiten stimmen sollen. Dazu gibt es auch einen QR-Code, der zum Dosierungsrechner führt. Hier gibst du ganz smart deine Wunschzeit an und bekommst die Dosierung der Verzögererlösung zum Anmachwasser ausgerechnet. Bei Kleinmengen eignet sich die Dosierhilfe, die ihr schon aus der Pure Reinigungsserie kennt. Kleines Beispiel: Ich habe einen Eimer mit 8 Liter Wasser und gebe hier 160 ml Verzögerer hinzu. Das entspricht bei 20°C ziemlich genau 50 Minuten Verarbeitungszeit. Jetzt kann ich wie gewohnt dieses Wasser zum anmachen nehmen, entweder einen ganzen Sack, oder nur so viel wie ich benötige, also so wie man es in der Regel auf der Baustelle macht, nach Gefühl.
Xtra leichte Anwendung
Wie ist es denn mit dem Begehen oder mit dem Ausfugen? Wie lange muss da gewartet werden?
Der Abbindeprozess funktioniert auf Basis der kristallinen Wasserbindung. Dadurch können wir bei jeder Verzögerungsstufe nach Ende der Topfzeit bereits 60 Minuten später die Fläche begehen und verfugen.
Das ganze hört sich tatsächlich beeindruckend an. Welchen Tipp willst du den Fliesenlegern zum Schluss noch mit auf den Weg geben?
Ich kann den Power Xtra-Time allen Fliesenlegern, egal ob Klein- oder Großbetrieb, bei Neubauten oder Sanierungsarbeiten wärmstens empfehlen. Der Dünnbettmörtel ist so individuell
einstellbar, wie die Vorlieben der einzelnen Fliesenleger. Außerdem ist er extrem zuverlässig in der Erhärtung. Damit vereint er höchste Unabhängigkeit mit besten Verarbeitungseigenschaften
und ist eine absolute Innovation aus dem Hause codex.
Am besten ihr probiert ihn selbst mal aus!
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